Horoskop und Tierkreiszeichen
Das Horoskop
Bedeutungsebenen eines Horoskops
Das Horoskop kann auch als Bühnenstück des Lebens bezeichnet werden. Dabei gibt es Lustspiele und Tragödien. Planeten haben die Rolle der Schauspieler. Die Sternzeichen, in denen sie stehen, veranschaulichen die Rolle, die sie spielen müssen; das Haus, in dem sie stehen, zeigt den Platz auf der Lebensbühne, in dem sie besonders aktiv werden wollen und die Aspekte beschreiben die Art und Weise, wie die Schauspieler miteinander umgehen; sie fördern, behindern, blockieren sich oder sind einander gleichgültig.
Man kann daraus folgern, dass ein rein harmonisches Horoskop für ein langweiliges Bühnenstück stehen würde. Das bedeutet auch, dass spannungsvolle Aspekte, also in der Bildsprache Beziehungen der Schauspieler untereinander, den Menschen antreiben sich zu entwickeln und dazu zu lernen. Ebenso ist es wichtig festzustellen, dass Planetenstellungen im Horoskop den Menschen nicht zwingen, sondern wenn überhaupt zu einem bestimmten Verhalten geneigt machen. Durch intensive Bemühungen der Bewusstwerdung und Arbeit im Bereich der Selbsterkenntnis, kann der Mensch sich weitgehend von seinen größtenteils unterbewussten Zwängen befreien.
Literaturquelle: Das große Lexikon der ASTROLOGIE, Daniela Weise, Klemens Ludwig, München 2004
Die Tierkreiszeichen in der Astrologie

Tierkreiszeichen, Elemente, Qualitäten
WIDDER

Element: Feuer
Qualität: Kardinal
Symbol: ♈︎
Archetypen: Der Krieger, der Pionier
Der Widder symbolisiert Lebenskraft, den Willen zur Existenz. Zuerst gibt es nichts. Dann ist etwas da. Das Leben erzeugt sich selbst aus dem Nichts, es erhebt Anspruch auf einen Platz in der Leere. Die Art, wie das geschieht, ist von Unbeirrbarkeit, von Explosivität, vielleicht von Gewalt geprägt, vergleichbar mit einem Widder, der mit gesenkten Hörnern angreift.
Der Widder lehrt uns Mut und Willenskraft. Der Widder ist der Teil von uns, der genau weiß was er will. Die Aufmerksamkeit des Widders ist auf den Willen gerichtet, sein eigenes Leben zu leben.
Der Widder sucht Herausforderungen, oder in anderen Worten, gewisse für ihn risikobehaftete Erfahrungen. Um diese zu bewältigen muss er die Angst überwinden, die er im Zusammenhang mit seinen Zielen hat. Denn nur wenn eine Sache ihn so herausfordert, dass für ihn damit Ängste verbunden sind, wird er diese auch zu seiner Sache machen. Er muss sich seinen Mut immer wieder selbst beweisen.
Zur Erreichung seiner Ziele hat ihn die Natur gut ausgestattet. Er hat Kampfeslust, Vitalität und einen ausgeprägten Überlebenswillen. Sein Geist arbeitet intensiv und ist direkt. Ehrlichkeit, Enthusiasmus, Unabhängigkeit sowie Reizbarkeit und Abneigung gegenüber äußeren Autoritäten bringt der Widder an Eigenschaften mit.
Was aber tut der Krieger in Zeiten des Friedens. Er kann sein Selbstbild leichter aufrechterhalten, wenn ihm aus der Umwelt Widerstand entgegenbringt. Er will kämpfen. Aber niemand kann sagen, ob der Kampf seiner Weiterentwicklung förderlich ist, oder ob es dabei nur um eine ziellose Konfrontation geht. In Zeiten in denen der Widder aus den verschiedensten Gründen kein sinnvolles, ihn herausforderndes, Ziel vor Augen hat, kann sich die Kampfeslust auf nebensächliche Themen ausdehnen. Sinnlose Auseinandersetzungen in der Ehe oder am Arbeitsplatz oder in jedwedem anderen Kontext können dann an die Stelle von wichtigen Lebenszielen rücken. Streitigkeiten, die aus der Gereiztheit und Frustration des Widders resultieren, können lebensbestimmend werden. Auf dieser Linie liegt der Schatten des Widders.
STIER

Element: Erde
Qualität: Fix
Symbol: ♉︎
Archetypen: Der Erdgeist, der Musiker, der Schweigsame
Das Symbol bezieht sich auf das friedliche Tier, das einsam neben einer Eiche in frischem Grün steht und auf das Gras und die Sonne, auf das Vieh und die Erde schaut. Es kennt keine Furcht. Der Stier ist über die Angst hinausgewachsen.
Du sitzt Anfang Mai auf einem Hügel allein und spürst die beginnende Sonnenwärme. Vor die erstreckt sich das fruchtbare Tal, das in voller Blüte steht. Die Bauern arbeiten auf den Feldern. Du siehst Vieh auf den Weiden. Die Aufgabe des Stiers ist es, heitere Gelassenheit zu finden.
Mutter Erde ist die beste Lehrerin des Stiers. Ein Spaziergang im Wald hilft äußere Ruhe zu erreichen. Äußere Stille ist nicht leicht zu erreichen. Innere Stille – das wahre Ziel des Stiers – noch viel schwerer. Hier tritt die Musik an Lehrerstelle. Musik beruhigt beim Zuhören und beim eigenen Musizieren.
Stier ist von allen Zeichen am stärksten auf das Körperliche bezogen. Er braucht Berührung. Mit den Händen in die Erde fassen. Das Gefühl von Fleisch auf Fleisch. Die Wärme der geliebten Person über die Haut erspüren.
Der Stier entscheidet sich für das was es ihm erlaubt Sicherheit und Einfachheit zu erleben. Mit Geduld und viel Sinn für das Praktische spinnt der Stier einen Kokon um sich. Er lebt und lässt leben. Er sieht den Kindern zu. Er fühlt die Festigkeit des Hauses und die Nützlichkeit des Körpers. Möglicherweise fühlt er eine heitere Gelassenheit in sich.
Widerstandsfähige, massive Objekte wie Berge oder große schwere Bäume sind Metaphern für den Frieden, den der Stier sucht. Er kann sie jedoch aus dem Blick verlieren und nach materieller Sicherheit um ihrer selbst willen suchen. Sicherheit ist nichts Schlechtes, das ist nicht der Punkt. Er kann sich jedoch ganz den trügerischen Verlockungen der Sicherheit hingeben und die zeitlose, heitere Gelassenheit des Zeichens löst sich in Luft auf. An seine Stelle tritt dann ein starrer Materialismus. Dieser kann mentale Stagnation hervorrufen. Die sprichwörtliche Dickköpfigkeit des Stiers wird dann sichtbar. Wie alle fixen Zeichen ist der Stier sehr bestimmt und darf nicht unterschätzt werden. Unter seiner ruhigen Schale ist ein eiserner Wille vorhanden. Das kann natürlich auch Starrheit und inflexibles Verhalten, genauso wie Willensstärke begünstigen, je nachdem wie er sich entscheidet.
ZWILLINGE

Element: Luft
Qualität: Veränderlich:
Symbol: ♊︎
Archetypen: Der Zeuge, der Lehrer, der Journalist
Zwei Wesen, die Himmel und Hölle daran setzen, das Geheimnis des anderen zu erkunden, und die doch durch eine unüberbrückbare Kluft von Missverständnissen voneinander getrennt sind.
Sie reden, sie hören zu, sie suchen beim anderen nach versteckten Andeutungen. Ihnen entgeht nichts, kein winziges Detail.
Eine Bombe explodiert in einer Fabrik, die Puzzles herstellt. Tausende von Puzzles werden durcheinander geworfen. Zwei verrückte Genies machen sich an die Arbeit. Sie schwören sich, dass jeder bis zum Abend 500 Puzzles fertig haben wird.
Das sind die Zwillinge.
Der psychische Prozess, der sich bei den Zwillingen abspielt, ist sehr komplex. Es geht darum wahrzunehmen, wie die Welt mit uns kommuniziert. Die Zwillinge sind dazu da zu beobachten und zu erklären. Sie müssen immer in Bewegung sein. Es gibt so viel zu erfahren immer mit Lust und Laune.
Bei den Zwillingen ist die Wahrnehmung wichtiger als die Denktätigkeit. Sie möchten Augenzeugen der Welt sein. Das Geheimnis der Welt entwirren, die Spuren zusammenbringen. Alles sehen. Das ist das Ziel der Zwillinge.
Eine Schlüsselstrategie ist, so intensiv und reichhaltig wie nur möglich zu leben. Vorhersehbarkeit und Langeweile unter allen Umständen vermeiden. Die Zwillinge müssen danach streben, die Dinge objektiv zu sehen. Sie dürfen keine Bedeutung in die Dinge legen. Das Sehen ist wichtiger als das Denken. Für die Zwillinge stellt das Sprechen, das Fragen eine wichtige Strategie dar. Aber die Kommunikation läuft in zwei Richtungen. Wir sprechen das aus was wir wissen, und manchmal hören wir von Dingen, die uns unbekannt sind. Dann müssen wir zuhören und die Welt in uns aufnehmen. Das muss die Strategie der Zwillinge sein.
Neugier ist die absolute Gabe der Zwillinge. Diese Menschen setzen ihre Neugier und ihre Intelligenz dafür ein, ein unermessliches Reservoir an Wissen anzusammeln. Kein anderes Zeichen hat eine raschere Auffassungsgabe. Außerdem hungern sie nach Informationen und Wissen.
Zwillinge sind unparteiisch, denn es geht ihnen nur um Informationen. Sie sind misstrauisch gegenüber großen Plänen oder ultimativen Wahrheiten. Sie setzen Stück für Stück ihrer Beobachtungen zusammen und stellen Zusammenhänge her, immer auf der Hut keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen.
Sie sind flexibel und anpassungsfähig, wenn es in ihren Plan passt. Sehen sie sich einer unangenehmen Wahrheit gegenüber, können sie aufgrund ihrer Beweglichkeit, die Informationen anders interpretieren. Sie gewichten die Dinge etwas anders, lassen eine Kleinigkeit unerwähnt, oder verstecken Sachverhalte hinter einer Flut von Worten.
Körperliche Gefahren entstehen bei den Zwillingen durch die im Übermaß vorhandene Anspannung. Schlaflosigkeit, Nervosität und Erschöpfungszustände können die Folge des intensiven Lebensstils sein.
Lösung gibt es durch entspannte Gespräche mit Partnern oder Freunden. Abwechslungsreiche sportliche Betätigung hilft den Zwillingen ebenso, die Spannungen des Nervensystems abzubauen. Das Pferd aber, auf dem sie sitzen, kann mit ihnen durchgehen. Es kann sie zu weit entlegenen Horizonten führen oder sich auf der Stelle drehen, ohne jemals irgendwo anzukommen. Das Entscheidende ist: Das Pferd braucht einen Reiter.
KREBS

Element: Wasser
Qualität: Kardinal
Symbol: ♋︎
Archetypen: Die Mutter, der Heiler, die unsichtbare Frau, der unsichtbare Mann
Um zu leben, muss sich der Krebs einen Panzer wachsen lassen. Er muss zwischen sich und der Natur eine Mauer errichten. Das Problem ist, dass der Krebs wächst und der Panzer zu klein für ihn wird. Wenn er schlau ist und Glück hat legt er sich einen größeren Panzer zu.
Für den Krebs besteht die Welt aus Gefühlen. Eine sehr große Subjektivität erfüllt diesen Abschnitt des Tierkreises. Für den Krebs ist das Leben eine Psychoanalyse. Er hat die Aufgabe, die Missklänge des Lebens des Lebens zu erkennen und trotz aller Widrigkeiten gegen den gesunden Menschenverstand, alles was die Existenz bietet, zu lieben und Vertrauen zu entwickeln.
Seine Vorgehensweise ist der einer Tiefseesonde mit Löchern und eingebauten Kameras vergleichbar. Er dringt tief in alles ein und seine Sensoren sind empfindlicher als die von anderen Menschen. Der Krebs wünscht sich eine intensive Verbindung mit der Welt und muss sich ihr doch sehr behutsam nähern. Er muss so viele Schutzmaßnahmen ergreifen, dass sein Leben erhalten bleibt. In gewissen Situationen benötigt er eine Maske der Anonymität. Um wachsen zu können muss er seinen Panzer ablegen und möglichst kalkulierbare Risiken eingehen.
Er hat ein lebhaftes Innenleben. Subjektivität, Gefühl und Vorstellungskraft machen den Krebs aus. Sie kommen in der Liebe zum Ausdruck. Er kann im Besonderen Unterstützung geben und Schutz gewähren. Bemuttern ist die natürliche Gabe des Krebses.
Bemuttern kann auch ein Versteck sein, eine Maske. Der Krebs bezieht dadurch Sicherheit und bleibt unsichtbar. Sich emotional zu entblößen, ist für den Krebs eine schreckliche Vorstellung. Unsicherheit und Ungewissheit im äußeren Leben sind ihm äußerst unangenehm. Wie der Stier kann er in ein geisttötendes Muster der Langeweile und Vorhersehbarkeit verfallen. Beziehungen können zum Ritual werden, nur um die ungewissen Begleiterscheinungen der Veränderung zu vermeiden.
LÖWE

Element: Feuer
Qualität: Fix
Symbol: ♌︎
Archetypen: Die Königin, der König, der Künstler, das Kind
Der Löwe zeigt eine Gegenreaktion zur krebshaften Ausrichtung auf das Innere. Bereichert durch den Kontakt zu den Wurzeln des Bewusstseins sucht er im Leben nach einem greifbaren Ausdruck. Inhalte des Geistes werden sichtbar gemacht. Der Löwe hat den Wunsch, dass seine inneren Prozesse deutlich wahrnehmbare Spuren in der äußeren Welt hinterlassen. Er möchte im Äußeren Symbole des inneren Zustandes schaffen, sowie deutliche Hinweise geben, deren Entschlüsselung die Mitmenschen intime Geheimnisse erkennen lässt. Es ist die Aufgabe des Löwen, ein spontanes und selbstbewusstes Wesen zum Ausdruck zu bringen.
Er hat sehr großes Vertrauen in das Leben. Alles Innere soll auch nach außen hin deutlich werden. Dekoration, Gesang, Tanz und vieles mehr sind Mittel sein Innenleben zum Ausdruck zu bringen. Auf einen Nenner gebracht, sind dies kreative Tätigkeiten, in denen er sich verwirklichen kann. Er hat die Neigung zum Aufbauschen und zur Dramatisierung.
Er besitzt natürliches Führungstalent, Kreativität und Charisma.
Der Löwe braucht den Applaus, sonst verkümmert er. Er projiziert jedoch Selbstbewusstsein und Stolz, ohne es bewusst zu wollen. Damit stellt er seine Überlegenheit dar und bekommt keinen Applaus. Er möchte sagen: Hab mich lieb. Die anderen hören: Ich bin der größte. Der Löwe braucht Liebe. Je mehr er aber mit seinen Aktivitäten seine Mitmenschen beeindrucken möchte, desto sicherer stößt er sie ab. Sein Stolz ist der Schatten. Der Löwe muss lernen, die Verletzlichkeit, die er so deutlich spürt, zum Ausdruck zu bringen.
JUNGFRAU

Element: Erde
Qualität: Veränderlich
Symbol: ♍︎
Archetypen: Der Diener, der Märtyrer, der Perfektionist, der Analytiker
Die Jungfrau ist ein Bild der Reinheit. Nichts hat von ihr Besitz genommen. Was hat die Welt jemandem zu bieten, der nichts als Vollkommenheit sucht. Sie wartet unnahbar wie die Madonna, arbeitet an sich selbst, und um die Zeit vergehen zu lassen, hilft sie wo sie kann.
Ihr Ziel ist Vollkommenheit und Perfektionismus. Sie muss Bescheidenheit lernen.
Sie hat einen klugen Sinn für das was geschieht und hasst Ineffektivität. Kein anderes Zeichen ist so interessiert zu wachsen. Jungfrau steht dafür, anderen Menschen von Nutzen zu sein. Eine Methode der Selbstentdeckung ist es, sich selbst durch Dienst am anderen zum Ausdruck zu bringen. Die Jungfrau muss sich für einen Aspekt ihres Wesens entscheiden und ihn dann ausbilden und prüfen, um ihn dann der Welt anzubieten. Sie ist die Verkörperung ihrer Arbeit. Wenn sie Menschen berät, muss sie bestrebt sein, unbegrenzt Liebe und Verständnis zu beweisen. Wenn sie künstlerisch arbeitet, muss sie zur Quelle der absoluten Schönheit werden. Jeder begrenzte Aspekt des Bewusstseins muss in den Hintergrund treten. Die Jungfrau wird zum Dienst, den sie offeriert. Um das Selbst durch einen unbarmherzigen Idealismus zu perfektionieren, ist Demut in der Selbsteinschätzung sowie der uneingeschränkte Wunsch nötig, der Welt eine Gabe anzubieten.
Sie hat keine Zeit zu verschwenden. Ihr Blick ist auf die Sterne gerichtet und die sind nun mal weit entfernt. Ihr Tätigkeitsbereich umfasst vor allem Aufgaben, die Geduld und Präzision erfordern, ebenso ein stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl.
Sich selbst zu sehr aufzuopfern kann ihr zum Problem werden. Negative, untergrabende Selbstbilder können ihr zu schaffen machen und ihre Vitalität erschüttern. Im Extremfall – Selbstzerstörung. Selbstkritik muss durch vollständige Annahme des eigenen Wesens abgemildert werden; sie muss lernen sich selbst bedingungslos zu lieben.
Sie hat auch die Tendenz sich von Kleinigkeiten überwältigen zu lassen und sich übermäßig Sorgen zu machen. Gerne übt sie auch Kritik an anderen Menschen. Was immer auch geschieht, die Jungfrau muss lernen sich zu lieben. Kein anderes Zeichen ist sich klar darüber wie weit der Weg zur Perfektion ist. Entgegen ihrer Tendenz Pläne zu schmieden, muss sie lernen in der Gegenwart zu leben.
WAAGE

Element: Luft
Qualität: Kardinal
Symbol: ♎︎
Archetypen: Der Liebhaber, der Künstler, der Friedensstifter
Die Waage symbolisiert Harmonie, Ausgewogenheit, den Ausgleich der Gegensätze. Blei trifft auf Gold, die Geburt trifft auf den Tod. Liebe begegnet der Angst. Es gibt kein Licht ohne Schatten.Die Waage lehrt uns Gelassenheit; die Fähigkeit, das Nervensystem zu kontrollieren. Waage steht für den Teil in uns der auf nichts böse ist, von nichts beleidigt werden kann, von nichts zu schockieren ist. Das Erreichen unerschütterlicher innerer Harmonie. Das Ziel der Waage ist: Ruhe zu bewahren.
Die Ruhe muss durch Aktivität des Willens erreicht werden. Seelenfrieden muss durch permanente Aktivität des Willens erreicht werden. Die Aufgabe ist Empfindlichkeit beweisen, gnadenlose Sensibilität und dabei doch ruhig bleiben. Das ist die Aufgabe. Die emotionale Unausgewogenheit muss in den ersten Symptomen wahrgenommen werden. Niemals darf zugelassen werden, dass die Anspannung eine Kettenreaktion in Gang setzt. Die Harmonie in der äußeren Welt wandelt sich zur Harmonie im Inneren. Schöne Dinge im Außen unterstützen die Aufrechterhaltung der Ruhe im Inneren.
Gefühl für Harmonie ist die besondere Gabe der Waage. Es ist ein Bewusstsein dafür, dass jedes Ganze aus zwei Hälften zusammengesetzt ist. Das Licht vervollständigt das Dunkel. Das Böse verleiht dem Guten erst seine Bedeutung. Die Waage toleriert das Paradoxe. Sie erwartet nicht, dass die Welt logisch ist. Entgegengesetzte Meinungen, einander widersprechende Menschen, alternativen, die sich ausschließen – die Waage akzeptiert alles. Und mehr als jedes andere Zeichen verabscheut sie Halbwahrheiten.
Die Tolerierung des Paradoxen im geistigen Bereich bedeutet Weisheit. Im alltäglichen Leben bedeutet das oft Unentschlossenheit. Wenn sie sich in der Klemme fühlt, lehnt sie sich zurück und wartet auf den richtigen Zeitpunkt. Sie lässt sich treiben. Das Leben geht weiter.
SKORPION

Element: Wasser
Qualität: Fix
Symbol: ♏︎
Archetypen: Der Detektiv, der Zauberer, der Hypnotiseur
Du liegst in Deinem Schlafsack, Ein Skorpion ist zu dir in deinen Schlafsack gekrochen und liegt regungslos auf deinem Bauch. Es bleibt nichts anderes als die furchterregende Intensität des Augenblicks. Alles andere – jeder Schein, jeder Ehrgeiz, jede Eitelkeit – ist von dir abgefallen. Und der Verstand, nackt und wach, makellos geschliffen wie ein Edelstein, ist zum Leben oder Sterben bereit.
Diese Haltung, dieser Bewusstseinszustand ist Skorpion.
Wie der Mensch, der seinen Schlafsack mit einem Skorpion geteilt hat, können wir so Prioritäten erkennen. Die Zukunft tritt in den Hintergrund, die Vergangenheit verschwindet im Nebel. Wir sind einzig auf den gegenwärtigen Moment gerichtet, nichts anderes ist mehr von Wichtigkeit. Und in diesem Augenblick fallen Verstellung, Höflichkeit und alle bequemen, ausweichenden Antworten von uns ab. Nur die Wahrheit bleibt. Wie niemals zuvor sind wir uns im Klaren, wer wir sind und was wir wollen. Das ist das Ziel des Skorpions, intensiv zu leben. Die Maske abnehmen. Das eigene Leben nicht von Angst beherrscht zu wissen. Das Unbewusste bewusst machen. Jede Minute so gestalten als ob es die letzte wäre.
Sein Leben erfordert eine perfekte Abstimmung zwischen Fühlen und Handeln. Um das zu erreichen muss er den Mut haben für alle Gefühle offen zu sein, gleich wie furchterregend sie auch sein mögen oder welche Folgen sie für sein Leben haben könnten. Hier muss auch die Bedeutung der Sexualität beim Zeichen Skorpion eingeordnet werden. Das Bedürfnis nach intensiven Emotionen im Rahmen der Sexualität ist bei ihm deutlich wichtiger als physische Befriedigung. Seine Intensität ist hoch und steht oft im Widerspruch zu herrschenden Normen. Sie steht auch im Widerspruch zu den sexuellen Erfahrungen, die die Gesellschaft propagiert. Wenn er in einer Welt in der alles sterblich ist, ein selbstbestimmtes Leben führen möchte, muss sich der Skorpion völlig über seine Gefühle klar werden.
Der Unterdrückungsmechanismus an der Schwelle zwischen Bewusstem und Unbewusstem ist beim Skorpion defekt. Dies ist gleichzeitig seine größte Quelle. Immer wieder dringen machtvolle Emotionen, störende Gedanken und schmerzhafte Interpretationen der Gegebenheiten mit explosiver Kraft ins Bewusstsein vor. Emotionen können sich anstauen und sich auch nach innen richten. Immer wieder ergründet der Mensch sein inneres Terrain, im Bestreben den Schleier zu lüften, hinter dem sich das Undenkbare versteckt. Kein anderes Zeichen ist genau so gnadenlos introspektiv. Doch ebenso durchdringend ist sein Blick was die Außenwelt betrifft. Er möchte die innersten Motive der Menschen seiner Umgebung ergründen. Und für gewöhnlich schafft er das auch.
Der Skorpion ist von zwei Schatten bedroht. Zu viel und zu wenig Selbsterkenntnis. Was er enthüllt, ist manchmal zu viel für ihn. Der Verstand verfällt in grüblerische Zustände ohne Abstand davon gewinnen zu können. Zu wenig Selbsterkenntnis kann genauso schädlich sein, vor allem wenn Angst oder Bequemlichkeit diesen Zustand herbeigeführt haben. Trifft der Skorpion die Entscheidung nicht über den Tod nachzudenken, bleiben die unguten Gefühle dennoch bestehen. Sie bestimmen weiterhin seine Einstellung. Allerdings kann er die Ursache des Drucks, den er innerlich verspürt nicht zuordnen. Angstgefühle überfluten das Bewusstsein und machen sich an jedem Ziel fest, das sich in seinem Leben bietet.
SCHÜTZE

Element: Feuer
Qualität: veränderlich
Symbol: ♐︎
Archetypen: Der Zigeuner, der Student, der Philosoph
Zigeuner, Student, Philosoph, ihr gemeinsamer Nenner muss die Essenz dieses Zeichens ausmachen. Bei allen dreien wird der Geist auf einen neuen Horizont projiziert. Bei jedem wird das Bewusstsein um neue Erfahrungen erweitert.
Die Expansion ist das Lebenselixier des Schützen. Beim Zigeuner rührt die Expansion von der physischen Aktivität her. Der Zigeuner bewegt sich geographisch von einem Ort zum anderen. Beim Studenten kommt es zur intellektuellen Expansion. Und der Philosoph ist fortwährend bestrebt, die fundamentalen Gesetze der Welt, des Universums und des Menschen zu erkennen und zu erklären.
Der Endpunkt des Schützen ist es die ultimative Bedeutung des Lebens zu verstehen und das persönliche Schicksal im kosmischen Schema der Dinge zu entdecken. Es ist die Anerkennung der Tatsache, dass die elementare Aufgabe des Menschen die Suche nach Bedeutung ist. Das Bild des Lebens als endlose Suche und die Tatsache, dass auch durch keinerlei Opfer Sicherheiten geschaffen werden können.
Ein Zigeunerleben drückt aus, dass Bindungen aufgelöst werden sollen, die uns an eine bestimmte Kultur fesseln. Reisen ist eine Methode, um Offenheit zu erreichen. Student meint, den Geist für neue Erfahrungen zu öffnen. Der Philosoph steht für tiefste menschliche Wahrnehmung, Intuition. Philosoph baut auf Einsichten auf, die Zigeuner und Student gewonnen haben. Das Leben als Abenteuer gestalten. Angesichts aller Unsicherheiten sich von Sicherheiten verabschieden. Lernen ins Leben zu vertrauen.
Persönliche Freiheit ist von grundlegender Bedeutung in der Strategie des Schützen. Er hat eine innere Gewissheit, dass das Leben eine große Bedeutung hat. Er vertraut seinen Idealen und tut was er für richtig hält. Wenn wir wissen was der „Gott“ des vom Schütze geprägten Menschen ist, können wir uns vorstellen, wie er handeln wird.
Sein Schatten ist übermäßiger Optimismus, die Neigung sich zu verausgaben und sein schlechtes Beurteilungsvermögen. Er könnte z. B. einem selbsternannten Guru ins Massengrab folgen. Blauäugiges Vertrauen, ein nicht zu erschütternder Glaube, Sinn für Humor und die Bereitschaft einen Sprung zu wagen – diese Charakterzüge helfen ein erfüllteres Leben zu führe. Das Wissen um die Zerbrechlichkeit des Menschen und Vergänglichkeit des Lebens muss er lernen.
STEINBOCK

Element: Erde
Qualität: Kardinal
Symbol: ♑︎
Archetypen: der Einsiedler, der Vater, der Kanzler
Der Steinbock. Eine Bergziege mit einem Fischschwanz – eine unmögliche Kreatur. Eine Seeziege. Im Wasser paddelt sie wie ein Hund, auf dem Land watschelt sie herum – außer in der Welt der Symbolik. Dort hat die Seeziege nichts Klobiges und Verletzliches mehr. Sie wird ein Symbol der ultimativen und absoluten Macht.
Sie ist Herr in zwei Welten, der See und den steinigen Höhen. Die Seeziege strebt die höchsten Gipfel an, sie atmet die dünnste Luft. Sie durchschwimmt die entlegensten Meere. Nichts kann sie aufhalten. Wenn ihr machtvoller Wille ein Ziel ins Auge gefasst hat, ist sie unbezwingbar.
Der Steinbock verkörpert weltliche Macht verkörpert. Das bedeutet aber nicht, dass er Geld scheffelt und auch nicht, dass man sein Gesicht auf der Titelseite der New York Times wiederfindet. Für ihn bedeutet weltliche Macht Freiheit. In der Arena der Welt muss der Steinbock so handeln wie es ihm sein Wesen diktiert. Die Einheit von persönlichem Wesen und öffentlicher Identität ist das ausgemachte Ziel des Steinbocks. Er möchte in der Gesellschaft integer auftreten können.
Um das zu erreichen muss der Steinbock immun gegen Beifall werden. Er darf nicht mit den Wölfen heulen. Er muss zu einem Meister der Zurückgezogenheit werden. Der Steinbock muss Zustimmung in sich selbst suchen. Will er Erfolg habenmuss er gleichgültig gegenüber Erfolgen und Fehlschlägen werden. Der Steinbock muss lernen, für sich allein zu stehen.
Die Strategie basiert darauf, praktische Selbstgenügsamkeit zu entwickeln. Alle Art von Beschäftigung, die ihm allein Spaß macht, ist für ihn gut. Dennoch muss er dabei sich immer auf seine eigenen Ziele besinnen und den Weg zur Erreichung seiner Ziele mit seinem Inneren abstimmen.
Sich den eigenen Platz in der Gesellschaft zu schaffen, ist anspruchsvoll. Niederlagen, Ungewissheit, langwierige Phasen ohne Anerkennung – mit all diesen Hindernissen muss er sich auseinandersetzen: Mit den ihm gegebenen Eigenschaften der Geduld und Selbstdisziplin ist er in der Lage mit dem starken Druck fertig zu werden. In anderen Worten, die Ressourcen des Steinbocks sind: ein eiserner Wille, seine Fähigkeit zum allein sein, seine Bestimmtheit, seine Geduld und untrügliche Logik – all das versetzt ihn in die Lage, den Widrigkeiten und Frustrationen des Alltags zu widerstehen, ohne seine Träume zu verlieren.
Wenn er richtig vorgeht, kann er nahezu jeden Gipfel erreichen. Er entscheidet und er handelt. Seine Selbstdisziplin muss er immer für die objektive Welt einsetzen. Sie muss sich in seinen Handlungen widerspiegeln. Versagen dem Steinbock die Nerven oder lässt seine Entschlossenheit nach, wird die Selbstdisziplin verzerrt. Sie zeigt sich dann als Unterdrückung der emotionalen Reaktionen auf die Geschehnisse des Lebens. Während sein Leben außer Kontrolle gerät, wirkt der Steinbock kalt wie ein Eiskristall. Er entwickelt möglicherweise diktatorische Züge. Statt nach Übereinstimmung zwischen dem Inneren und der äußeren Welt zu streben, strebt er angesehene weltliche Position an. Er strebt im Außen nach Anerkennung, sollte es doch die Anerkennung in sich selbst finden sollte. Häufig wird er Erfolg haben. Doch wenn er am Ziel ankommt, wird er sich immer noch unzufrieden fühlen. Er wird zum Opfer seiner Rollen und Pflichten. Vielleicht hat er sogar Erfolg, aber wenn die Übereinstimmung zwischen Innen und Außen fehlt, hat er sein Ziel nicht erreicht.
WASSERMANN

Element: Luft
Qualität: Fix
Symbol: ♒︎
Archetypen: Das Genie, der Revolutionär, der Verkünder der Wahrheit, der Wissenschaftler
Die beiden wellenförmig verlaufenden Linien stellen Schlangen, Symbole des Wissens, dar.
Freiheit – das ist das Ziel des Wassermanns. Worin besteht die Freiheit? Individualität. Die Möglichkeit sich für einen Weg zu entscheiden. Sich von niemandem etwas sagen lassen, egal um wen es sich handelt. Vater, Mutter oder um welche Autoritätsperson auch immer. Leichter gesagt als getan. Enorme Kräfte wirken unserer Individualität entgegen. Der Druck der Gruppe, Konformität, Sozialisation. Der Wunsch anerkannt zu werden. Unterwirf dich Ihnen und du musst deiner eigenen Natur und den Launen der Menschen um Dich herum dienen. Dem Wassermann sind Kompromisse ein Gräuel. Der Wassermann muss das zum Ausdruck bringen, was er sieht gleichgültig was für Konsequenzen das hat. Das ist die Lebensmaxime des Wassermanns. Der kompromisslose Ausdruck des Selbst. Die vollkommene Individualität.
In unserem Inneren haben wir ganz persönliche Vorlieben und Werte. Die Gesellschaft hat aber andere Pläne mit uns. Seit wir sprechen gelernt haben wurden wir programmiert mit Beschreibungen über Erfolg und Scheitern. Für manche Personen ist es hilfreich, sich auf diese Definitionen einzulassen. Für den Wassermann gilt das aber nicht. Er muss bereit sein, der eigenen Individualität zu folgen und den eigenen Weg zu gehen. Er muss bereit sein, die Herzen der Menschen zu brechen, die ihn lieben (unabhängig davon, dass deren Enttäuschung und Schmerz daher rühren, dass sie ihn in eine Form zwängen wollen, die ihm nicht passt.
Der Wassermann hat ein radikal unabhängiges Denken, er ist ein Genie. Genie ist die Fähigkeit neuartig zu denken und alte Probleme in neuem Licht zu sehen. Das Denken in Wegen, die uns niemand beigebracht hat. Die zweite Gabe des Wassermanns ist seine unbezwingbare und unbeugsame Dickköpfigkeit. Wenn er erst einmal einen Standpunkt bezogen hat, wirkt das Matterhorn dagegen wie Staub im Morgenwind. Nichts kann ihn von seiner Position abbringen.
Mit seiner Dickköpfigkeit widersteht der Wassermann dem Druck der Herde. Im tiefen Inneren hat er die Sicherheit, dass seine Wahrnehmung die richtige ist.
Doch diese Dickköpfigkeit kann ihn auch zerstören. Es wird problematisch, wenn scheinbar harmlose Marotten, z. B. eine bestimmte Art von Frisur oder Kleidung zu tragen, den eigentlichen Individuationsprozess des Wassermanns zu überlagern. Anstatt des Recht zu verteidigen, auf seine Art zu leben, richtet er sich an gesellschaftlichen Gegebenheiten und Zwängen aus. Das Genie verschwindet. Kein Geist der Auflehnung, kein revolutionäres Denken mehr.
Doch kann es sogar sein, dass der Wassermann sich anpasst. Für ihn bedeutet das, sich zu maskieren. Er muss dann ein Leben führen, das nicht das seine ist. Dennoch kann er im Außen erfolgreich sein. Er kann wohlhabend sein und ein angenehmes Äußeres haben. In seinem Inneren fühlt er sich aber wie ein Außenseiter, der eine fremde Identität angenommen hat. Nicht einmal seine engsten Vertrauten wissen mehr, wer er ist. Man merkt, dass er Teile von seinem Wesen versteckt.
FISCHE

Element: Wasser
Qualität: Veränderlich
Symbol:
Archetypen: Der Mystiker, der Träumer, der Dichter
Ozeane, Mutter des Lebens, Symbol des Unergründlichen und dessen, was gefühlt, doch niemals gewusst werden kann. Die Ozeane, sie tragen Gedanken von Kontinent zu Kontinent ebenso Krieg und Krankheit.
Buddhistische Lehrer in Tibet raten ihren Schülern, die Welt als Traum aufzufassen. Menschen, Geschehnisse, Beziehungen, sogar die Berge – alles sollte als Wunder betrachtet werden. Was aber ist wenn man in diesem Moment Schmerzen hat, weil man sich das Knie angeschlagen hat? Sie sind doch real, nicht wahr. Doch der Punkt liegt tiefer: Es geht um die Erkenntnis, dass wir die Welt nicht direkt erfahren, dass wir eine Wahrnehmung der Welt erfahren. Was wir als Welt ansehen, ist ein chemisches Phänomen, das sich in den Windungen unseres Gehirns abspielt. Nur ein Spiel von Bildern.
Für viele Menschen hat dieses Wissen keine Bedeutung. Für die Fische bedeutet dieses Wissen alles. Weil die Fische das Symbol des Bewusstseins sind. Traditionell mit dem Mystizismus verbunden, ist der evolutionäre Weg der Fische eine fundamentale Veränderung der Art, wie das Denken vorgeht. Statt die Welt zu beobachten, beobachten die Fische den Verstand, wie er die Welt beobachtet. Das objektive Universum verdampft. Was bleibt ist ein Traum. Wohin wollen die Fische? Eine Neuausrichtung des Denkens erreichen, die nichts und doch alles verändert. Sie besteht in dem Wissen, dass wir – was wir auch tun, wohin wir auch gehen, was wir auch sehen – es immer nur mit der einen Realität zu tun haben, der wir uns nicht entziehen können: unserem eigenen Bewusstsein.
Jede Fische Strategie dreht sich darum, den Glauben an ein objektives Universum zu untergraben. Die Fische müssen sich von der Welt lösen. Die Strategie könnte darin bestehen, sich jeden Tag für einige Minuten auf das Denken zu konzentrieren und zu meditieren. Für die Fische ist die Meditation eine natürliche, organische Funktion. In anderen Worten, einfach einmal täglich kurz Abstand nehmen. Das Denken wird sich seiner selbst gewahr. Es verliert die Fixierung auf die beschränkten Informationen, die kontinuierlich durch die 5 Sinne einströmen. Fische müssen ihren kreativen Eingebungen spielerisch Ausdruck verleihen, durch Kunst oder geheime Tagträume. Doch auch Fische können nicht dauerhaft bei ihren Vorstellungen verweilen. Pflichten im Außen müssen erfüllt werden. Der physische Körper muss in Ordnung gehalten werden. Askese braucht der Fische Mensch nicht. Diese Menschen müssen sich davor hüten, Vorfällen einen Wert allein ohne Verbindung zum Denken zuzuschreiben. Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und kein Konkurrenzdenken und Gleichmut – mit diesen Eigenschaften kann der Fisch seine evolutionäre Strategie verfolgen. Die Loslösung von der Welt und die Anerkennung der Tatsache, dass das Bewusstsein die einzige Realität ist, die wir berühren, das ist die Fische Strategie.
Für den Fische Menschen stellt der Geist eine herausragende Gabe dar. Er ist der Fluchtpunkt vor den Kränkungen und Zwängen des Lebens. Aus den Tiefen steigen immer wieder Bilder auf, die das Bewusstsein mit Phantasie erfüllen. Die Aufmerksamkeit kann jederzeit nach innen gerichtet werden. Mitgefühl und Sanftheit sind ebenfalls Fische Domänen. Fische sind flexible Persönlichkeiten. Sie können sich problemlos in die Lage des Gegenübers versetzen. Fische erkennen instinktiv, dass es höhere Bewusstseinsebenen gibt. Viele interessieren sich für Psychologie, für das Hellsehen und andere paranormalen Phänomene. Der Fische Mensch hat die Fähigkeit zur Selbsttranszendenz zu der folgende fundamentalen Einsichten gehören: Das Leben ist ein Geheimnis, die Lebensumstände sind sein Schleier und das Bewusstsein selbst ist der Schlüssel es zu enthüllen.
Wenn der Mensch mit Tierkreiszeichen Fische, es nicht schafft, sein Bewusstsein zu lenken und zu disziplinieren, kann das verheerende Folgen für ihn haben. Er kann psychisch krank werden. Eine überwältigende Flut von Emotionen, Ängsten und Eitelkeiten ergießt sich über das Bewusstsein und droht die Persönlichkeit zu überwältigen. Wenn diese Explosionen aus dem tieferen Selbst nicht auf sicherem Weg umgeformt werden, indem sie z. B. in der Meditation bewusst gemacht und sortiert werden, oder in kreative, künstlerische Arbeit transformiert werden, sind sie sehr schädigend. Häufig lebt der junge Fisch im Plan des geringsten Widerstands und lässt sich treiben. Er möchte den Anschein einer normalen Persönlichkeit erwecken. Dies kann ihm jedoch nicht gelingen und er betrachtet sein Leben von außen. Es entsteht eine Leere und in Verbindung mit starker Empfänglichkeit, führt dies schließlich zum Fall. Ohne Einsichten in seine wahren Bedürfnisse, möchte der Fisch sich mit Hilfe der verschiedensten Drogen benommen machen und ausklinken. Das ist zugleich der Fische-Schatten. Flucht vor der Wirklichkeit. Der Geist mit all seiner Vorstellungskraft und Kreativität weicht jedem Hindernis aus und versteckt sich vor der Welt. Er schlägt die Zeit tot und erwartet in aller Ergebenheit auf kommende Schicksalsschläge.
Literaturquelle: Der innere Himmel, Steven Forrest, München 1997